Das Evangelium der Maria Magdalena
Die Katharer nannten sie die Verkörperung der Allweisheit, einer Personifizierung und der zweiten Gottesgebärerin. Unser lieber Herr liebte sie unvergesslich und verbrennend als Antwort auf ihre große Liebe. Ihr hat der Erretter als zweite nach der Gottesmutter eine Perle der Allweisheit in das Herz hineingelegt, und diese strahlte inmitten anderer wertvoller Steine von der Sohle des Kelchs aus…
Die Kirche des Peters hat eben deswegen aus den Historischen Schriftrollen jegliche Erwähnungen über Maria Magdalena geschwärzt, da ihr die Mission der Erbauung der wahren Kirche von Oben gegeben wurde. Die Pharisäer haben sich größte Mühe gegeben, um sie als eine Bußetuende Prostituierte darzustellen. So machen sie es normalerweise mit allen Keuschlebenden, indem sie ihnen Unzucht zuschreiben.
Maria war die erste vollkommene Schülerin Christi, erfüllt mit dem Heiligen Geist im Anschluss an die Gottesgebärerin. Die Allreine Jungfrau selbst kleidete sie in keusche Gewänder und legte die Fülle Ihrer Gaben und Male in sie hinein.
Ihr folgten Viele. Maria Magdalena verkörperte im Katharismus die geistige Ehe mit Christus. Über sie lehrte man als eine Vergöttlichte von Christus dem Bräutigam (im Unterschied zur Gottesmutter, die vom Vater vollkommen vergöttlicht wurde durch das Tragen des Gottkindes im Schoße).
In Europa gründete Maria Magdalena eine weit bekannte geistige Schule, die sich einer großen Beliebtheit erfreute, und zählte als erste Hohepriesterin der Frauen-Myrrheträgerinnen des Heiligen Grals. Heiligmutter-Myrrheträgerin, Braut Christi – nannte man sie die ersten Schüler des Grals, welche später von Rom vernichtet wurden.
Maria aus Magdala – ist die Mutter der messianistischen Dynastie der Desposyni, die in sich den Ursprung Christi einschließt: Seinen Perlmuttknochen und die Teilchen Myrrhe im Blute. Sie bringt die Geistigkeit der Wahnsinnigen Liebe und der Unbefleckten Empfängnis von oben. Durch sie wurde zum ersten Mal das theogamische Potential der Schüler Christi für die Welt offenbart. Maria vereinte sich mit Christus auf dem herzlichen Ehebett. Sie löste sich buchstäblich im Kelch auf. Christus wich nicht einen Schritt von ihr.
Vergöttlichung durch die unbefleckte Empfängnis
Die Vergöttlichung Marias vollzog sich im Moment der Unbefleckten Empfängnis und ihres Fruchttragens von Joseph des Großartigen, dem Sohn aus ihrer theogamischen Ehe mit dem Erretter. So wie auch die Gottesmutter, wurde Maria nach ihrem mehrjährigen Passionalen, das mit der Notwendigkeit den Kelch Christi zu verbergen verbunden war, der Entschlafung würdig. In unsterblichen Gewändern wurde sie mit Leib und Seele in das Eheprunkgemach entrückt, als Braut Christi.
Maria Magdalena brachte die Kunde über die Gottheit Christi und den unendlichen Möglichkeiten der Liebe zu Ihm. Mit dieser Liebe begeisterte Maria andere. Der aus ihr kommende Impuls der wahnsinnigen Liebe wirkte unwiderstehlich auf die Umgebenden.
Den Kelch in den Händen haltend rief sie aus: „Oh mein Geliebter, oh!“ und lehrte, dass durch die wahnsinnige Liebe die Empfängnis von Oben geschieht.
Maria ist auch bis heute ein vollkommenes Bildnis einer seraphitischen sonnigen Frau. Ihr ganzes Wesen ist durchdrungen von den Teilchen der Liebe zu Christus. Sie hat als erste das große und übermäßige Passionale erkannt, mehrfach sterbend die Todespforten durchschritten und wurde wiederauferweckt von Christus. Zu Erdentagen wurde sie der Betrachtung Seiner in Herrlichkeit auf dem Throne unseres Vaters würdig.
Im Katharismus wird sie neben Johannes dem Theologen als Mutter der Katharischen Kirche verehrt. Maria Magdalena wird den Schülern einen geistigen Schutz stellen.
Die unbekannte Maria aus Magdala
Über sie ist nichts bekannt, so wie auch über Johannes dem Theologen, außer seinem Evangelium. Aber wir bewahren ein anderes Evangelium von Johannes und Maria Magdalena.
Maria stammte von einer reichen Familie und fühlte sich von Kindheit an als Waisenkind. Sie verlor ihre Mutter im jungen Alter. Der Vater war ein sehr beschäftigter reicher Mensch (Kaufmann oder Aristokrat).
Von Kindheit an hatte Maria Magdalena Visionen über einen vollkommenen Gesandten vom Himmel, Der ihr auserwählter Bräutigam wird und Dem sie ihr Leben weihen wird. Maria suchte Ihn. Viele warben um ihre Hand, aber sie lehnte sie einen nach dem anderen ab, ihres Versprochenen, ihres Gesalbten vom Himmel wegen.
Sie ging in großen Schwächen. Sterbend, ging sie oft in die Bilokation fort und wurde wiederauferweckt… Ihr ganzes Wesen war bereit zum Höhepunkt der theogamischen Ehe, den sie durchlebte. Und im Anschluss an die Gottesmutter ist Maria die zweite größte der Königinen-Lehrerinen der theogamischen Schule. Die Verherrlichung von Maria Magdalena wird der römischen Hierarchie einen tödlichen Schlag zufügen und den authentischen Christus, so wie Er ist, zurückbringen. Maria hat Ihn als einzige von den Zeitgenossen gesehen, nach Johannes dem Theologen.
Sie führte einen großen Kampf mit dem Jerusalemer Rabbinat. So wie auch die Gottesmutter, haben die Pharisäer sie der ewigen Verdammnis hergegeben (der vierten Stufe des Herem) und wollten sie wie eine Hure steinigen. Des Rufs einer Hure hat sie den Rabbinern zu verdanken, die eifrig die gegenseitigen Verhältnisse von Maria Magdalena und Christus verfolgten. Sie schrieben ihr Unzucht mit Christus zu, so wie bei allen Gesalbten.
Die Gottesmutter bereitete sie zu einer geistigen Braut für Christus vor. Maria Magdalena war die Lieblingsschülern der Allreinen Jungfrau. Ihre Liebe zu Ihm war absolut wahnsinnig, so wie es auf der Erde unmöglich ist, so wie es sich der Schöpfung gebührt, die Gottheit Christi zu ehren. Christus versank buchstäblich in den Strahlen ihrer Liebe und offenbarte sich in ihrer Person der gesamten Menschheit des künftigen Zeitalters. Er nannte sie die Mutter des neuen Gottesvolks, die physisch das Gottkind von Christus empfing.
Der Erretter kam schon in geistigen Körpern zur Maria und beruhigte sie. Sie gebar einen Gottmenschen unter Adamiten! Endlich, jetzt ist Seine Mission erfüllt. Sein Geschlecht wird sich physisch auf der Erde fortsetzen.
Auf Maria Magdalena brach der Zorn des Instituts der Rabbiner ein. Die unbefleckte Empfängnis und Geburt Josephs des Großartigen von ihr aus tödlicher Sehnsucht nach dem Himmlischen Geliebten (ein Wunder, gleich der unbefleckten Empfängnis des Herrn!), hat das Synhedrion als eine Untergrabung der Grundlagen des jüdischen Glaubens angesehen, des Gesetzgebung Mose, der traditionellen Grundsätze der Thora und des Rituals.
Über ihre Verfolgung hinterließ Magdalena selbst viele Niederschriften. Zeugnisse der Verfolgungen Marias haben auch europäische Historiker bewahrt. Viele Jahre verbarg sie sich vor Verfolgungen, da die Rabbiner überall ihre Agenten hinschickten.
Die Pharisäer (jüdische und römische) haben sich größtmögliche Mühe gegeben, damit nicht die kleinste Spur von der Schule Maria Magdalenas übrig bleibt. Alles, was das Beste im Katholizismus ist, kommt von ihr.
Rom hat das Christentum auf das Niveau der Befragungen der jüdischen Aposteln herabgesetzt: „Warum gehst Du nach Jerusalem? Wer bist Du: Ein Messias? Prophet? Lehrer? Der Herr?.. Beweise es, und wir werden folgen…“ Bei all dem ist immer eine unüberwindbare Distanz.
Im Gegenteil personifizierte Maria die vollkommene Ehe, die Einheit und den Dienst. Sie wandelte sich in Ihn, und Er in sie. Ihre mystische Ehe kam schon mit dem ersten Kennenlernen zustande. Maria sagte, als sie Christus sah: „Ja! Es ist Derjenige, Den ich in meinen Träumen seit der Kindheit sah.“
Schule der Maria Magdalena
Maria Magdalena war immer die erste nach der Gottesmutter in der Gefolgschaft des Montségurischen Christus. In der Blütezeit der katharischen Bewegung (X – XII Jhd.) leitete sie persönlich die Frauen und Mütter-Myrrhenträgerinnen an. Unter den Katharern war das geheime (nicht weit verbreitete) Evangelium von Maria Magdalena im Umlauf, in welchem Maria über ihre Sicht von Christus als eine lebende Gottheit und über ihre wahnsinnige Liebe zu Ihm erzählte. Der Herr offenbarte sich ihr und diktierte ihr Seine Botschaften. Maria diktierte sie sofort den anderen, und diese schrieben sie auf. Das waren Botschaften der Liebe und Allweisheit.
Die Schule von Maria Magdalena beruhte einzig auf der wahnsinnigen Liebe. Die Ehe mit Christus wird mit einer mit nichts begrenzten, einer ungezwungenen, bedingungslosen, wahnsinnigen Liebe zu Christus erreicht. Er alleine ist dessen würdig, dass man Ihm sein Leben hergibt, sich in Ihn wandelt und Ihn mit seinem ganzen Wesen liebt, das allerteuerste Übrige hinter sich lassend.
Der katharische Weg der Heiligkeit als eine wahnsinnige Liebe hat ihren Ursprung eben von Maria Magdalena. Dies verheimlicht Rom. Viele Gottesseherinnen (später von der Römischen Kirche kanonisiert) hatten Visionen und Offenbarungen von Maria Magdalena, wurden von ihr direkt angeleitet und kriegten von ihr Male.
Maria Magdalena erschien oft mit dem Kelch in den Händen. Im Kelch strahlte das Kreuz. Über dem Kelch stand eine Sonne, und im Herzen Maria Magdalenas war eine unlöschbare Kerze. Ihr Antlitz war unbeschreiblich wunderschön. Sie Verkörperte ein anderes Christentum – das Christentum der reinen Liebe.
Über Rituale
Die Schule Maria Magdalenas, die auf großartige Weise im Mittelalter und besonders in englischen und europäischen messianistischen Dynastien erblüht ist, ignorierte den römischen Dogmatismus und das Ritual.
Maria lehrte niemals etwas über Ihn zu fragen. Die römische Lehre über Christus zählte in der Schule Mara Magdalenas als lügenhaft, da sie an die jüdischen Quellen gebunden wurden und den anderen Christus verschließen – den Christus der reinen Liebe. Der institutionellen Lehre stand das Geheimnis der Schule Maria Magdalenas entgegen – die Vergöttlichung durch die Unbefleckte Empfängnis.
Christus erschien ihr und sagte: „Dein Weg ist wahrhaftig. Ich will nichts anderes als die bedingungslose und die menschlichen Rahmen übersteigende grenzüberschreitende Liebe.“
Das Grenzüberschreitende der Liebe brachte eben die wahre Verchristlichung und Vergöttlichung gegen die Römischen Male der Distanz, des Götzendienstes, des Kniebeugegebets und weiteres, was die Schlüsselherren des Peters brachten.
Maria erschien unaufhörlich vielen Männern und Frauen verschiedenen Alters (von Kindern bis zu den ganz Alten), offenbarte ihnen Christus, so wie es sich geziemt Ihn zu sehen. Von ihrer Kerze entflammten tausende. Von Generation zu Generation, von Mund zu Mund wurde ihr Stab der Liebe zu Christus weitergegeben.
Die Priesterinnen der Maria Magdalena waren frei von jeglichen formal-institutionellen Malen (die den stolzen Rabbinern und ihren Nachfahren, den römischen Priestern so sehr eigen waren). Sie waren erstaunlich einfach, allweise, wunderbar-rein. Ihre vollkommene Geistigkeit siegte. Niemand konnte ihnen widersprechen. Die Allweisheit Gottes selbst und die Fülle des Heiligen Geist befanden sich auf ihnen. Als Ungebildete und Unaufgeklärte kannten viele Christus so, wie Ihn nicht ein einziger Scholar oder Universitätsprofessor der Theologie kannte.
Die Liturgie der Maria Magdalena setzte einen agapischen Mystizismus des Kelchs voraus. Die Hüterin des Kelchs hielt ihn in Händen und rief in ekstatischen Exhalationen aus: „Das ist mein Geliebter! Seine Fülle, Sein allwohlduftende Myrrhe durchdringt mein Wesen!“ Unter den Kommunikanten stand solch eine dichte Gnade, es umfasste sie eine gemeinsame Ekstase der reinen Liebe, und als weise Jungfrauen kosteten sie die Myrrhe Christi, das ihre Bestandteile unsterblich machte. Viele, wenn sie in das Passionale hineingeführt wurden, wurden unverwesenden Reliquien und anderen hohen geistigen Zeichen würdig.
Hüterin des Grals
Maria Magdalena lebte viele Jahre und führte einen großen Kampf mit dem Fürsten dieser Welt. Sich verwandelnd, konnte die 90-jährige Maria Magdalena wie eine junge Frau aussehen. Die Schüler sagten, dass ihre Mutter-Lehrerin überhaupt außerhalb ihres Alters ist, sie ist Seine ewige Braut. Der Feind jagte dem Kelch in ihren Händen nach. Mehrmals wurde sie festgenommen, aber der Herr rettete sie auf wundersame Weise, und Maria schaffte es diejenigen, die sie festnahmen zu bekehren. Man ließ sie frei voller Dankbarkeit und küsste ihr die Hände.
Christus rief sie als Seine Erbin aus. In ihr und in Joseph von Arimathäa sah er zwei Hüter des Grals.
Auf Anweisung des Herrn brachte Maria den Gral ihrem Sohn näher. Nach der Unbefleckten Empfängnis sagte ihr Christus: „Du wirst einen Sohn gebären und wirst für ihn zu dem, was die Gottesmutter für mich war. Du wirst in ihm einen würdigen Nachfolger und einen kleinen Christus erkennen.“ Sie entfernte sich nicht von ihm, genauso wie die Gottesmutter von Christus. Ihre Mutterschaft war gottgleich, erstaunenswert.
Maria Magdalena war eine vollkomme Mutter, ihr Herz bezwang Tausende. Ganze Fürstentümer verkündeten sie als ihre geistige Lehrerin und verbeugten sich vor der göttlichen Mutterschaft, die sie der Menschheit als Verkörperte Gottesgebärerin trug.
Mutter von Rittern und Frauen-Myrrheträgerinnen des Grals
Maria sagte zu Christus: „Süßester, ich bringe die ganze Menschheit zu Deinen Füßen! Ich werde mich nicht beruhigen solange ich nicht die Welt Dich liebend, so wie ich Dich liebe, gesehen habe. Sie verfasste Ihm Liebeslieder und lehrte bis zur Ohnmacht zu lieben.
Das Geheimnis des Kelchs, laut der Lehre von Maria Magdalena, bestand darin, dass der Gottmensch Christus sich in Myrrhe gewandelt hat und den unschätzbarsten der Unschätzbaren Schatz hinterließ. Die Myrrhe seinerseits, wandelt sich in menschliche Bestandteile und vermehrt sich.
Der Kelch ist fähig sich unendlich zu vermehren nach der Stufe der Liebe von den Bräuten Christi, die sich ihrerseits als Seine lebenden Kelche bekennen.
Maria lehrte: „Wer den Gral in den Händen hält, löst sich im Kelch auf.“ Den Heiligen Gral in ihren Händen haltend, wurde Maria von ihm durchdrungen, sie vereinte sich, dematerialisierte und plötzlich trat sie als Braut mit dem Bräutigam heraus. Der Kelch wohlduftete in ihren Händen.
Maria Magdalena hütete den Gral nach dem Segen der Allweisheit und Allheiligen Jungfrau Gottesmutter Selbst. Selten trug sie ihn zur Verehrung heraus. Aber aus all ihrem Wesen (selbst der Kleidung und den Haaren) gingen Aromen des Heiligen Kelchs aus.
Ihre Bestandteile waren aus Myrrhe. Viele Schüler waren sogar nicht verwundert, als sie erfuhren, dass sie gleich der Gottesmutter auf dem Bett der Entschlafung mit Leib und Seele in das Eheprunkgemach entrückt wurde. Maria hörte nicht auf über ihn zu lehren, sie nannte sich die Braut des Eheprunkgemachs und deutete auf den Kelch wie auf einen lebenden Thron des Allhöchsten.
Der Gral vermehrte sich vor ihren Augen 3-, 7-, 12-fach, bis sich ein Kreis aus Kelchen bildete.
Ein Kirchenaltar ist ihrer Sichtweise nach eine Blasphemie gegen den Kelch. Christus ist nicht gestorben und nicht auferstanden, sondern wandelte sich in einen lebenden Myrrhe-Altar. Alles andere rief in ihr Unverständnis aus. Der Kult des historischen Christus aus den Büchern erinnerte sie an die Juden, die Moses und die Propheten verehren. Sie nannte dies die Rückkehr zu alten Zeiten.
Maria war Mutter der Schule der Ritter und Frauen-Myrrheträgerinnen des Heiligen Grals. Der Ausdruck „Frauen-Myrrheträgerinnen“ kommt aus der Schule Maria Magdalenas. Die Frauen des Christus tragen in den Händen Myrrhe ihres Geliebten, was bedeutet: sie sind Unserem Allhöchsten vereint. Der Kelch in den Händen eines Priesters (einer Priesterin) – ist Zeichen der vollkommenen Eheschließung mit dem Geliebten und der Auflösung in Ihm. Man muss ein lebendiger Kelch werden.
Maria verwandelte sich oft plötzlich selbst und bestand aus anderen Bestandteilen. Derjenige, der zumindest einmal in den Händen den Gral gehalten hat wurde zum Kelch. „Man muss zu Seinem Kelch werden – sagte Maria und übergab den Gral denjenigen denen sie vertraute – und warten, dass Er euch erfüllt, wie den Kelch, mit Seiner Myrrhe, der Fülle Seiner Anwesenheit.“
Solch ist der Weg zur Unsterblichkeit und Vergöttlichung des Menschen, zu dessen Instrument Maria Magdalena den Kelch zählte. Über das Kreuz aber lehre sie auf katharische Weise als über eine Notwendigkeit der Einführung in das Passionale über die Gabe der wahnsinnigen Liebe zu Christus.
Das erste was Maria lehrte war das erschütternde Bildnis des Christus der reinen überragenden Liebe. Maria lehre über Ihn auf verbrennende Art. Sogar nicht ein Apostel konnte zu Seinen Erdentagen so über Ihn sprechen, wie es Maria selbst Jahrzehnte später noch lehrte. Allein von ihren Worten entflammte eine Seele mit der wahnsinnigen Liebe auf ewige Zeit.
Aber sogleich wurden die Liebenden (Bräute Christi) Verfolgungen von den Pharisäern ausgesetzt.
Geliebter Christus der Magdalena
Maria Magdalena lehrte: „Der Gipfel ist – sich in Ihn zu wandeln. Nicht nur bloß ein Kelch zu werden, sondern den Letzten Tropfen zu verströmen, bis zum Tod lieben, vor Liebe zu sterben. Der vor Liebe Sterbende wir unbefleckt empfangen. Es gibt keine größere Freude, als vor Liebe zu Demjenigen zu sterben, Der stündlich vor Liebe zu uns starb und auf dem Kreuz wegen Seiner wahnsinnigen Liebe starb.“
Maria trug das, was niemand Seiner Schüler tragen konnte, sogar Johannes der Theologe trug in einer niedrigen Stufe. Sie trug die Botschaft über die übermäßige, endlose, eine Wunder der Verwandlung und Vergöttlichung schenkende Liebe. Sie trug die Kunde über Christus nicht als einen Gründer einer neuen Religion, sondern als über einen Bräutigam, der vom Himmel gekommen ist, dem göttlichen Geliebten.
Ihre Predigt war eine solche: „Gute Leute, seht ihr, wie der Mensch von Kindheit an die Liebe sucht? Ein Jüngling verliebt sich in ein Mädchen, ehrt seine Eltern. Es gibt nichts Wunderschöneres als Liebe. Aber wüsstet ihr bloß, was für eine Liebe beim Menschen zur Gottheit und der Gottheit zum Menschen möglich ist!“
Von Klein bis Groß hat man sie verstanden. Man nahm sie als die personifizierte Allweisheit an, der zweiten nach der Gottesmutter.
Maria sprach oft aus Seiner Person. Christus flüsterte ihr wundersame Worte, und Maria diktierte sie den Schülern, die sich untrennbar mit ihr aufhielten. Die Schüler waren in Maria Magdalena verliebt, wie Maria in Christus verliebt war, und sagten: „Viele lehren über Jesus von Nazareth. Aber niemand kennt solch eine Liebe zu Ihm, wie unsere große Stariza, weise Jungfrau, Seine Braut.“
Maria demonstrierte ersichtlich, welche Früchte die Liebe zu Christus bringt. Sie verbat jegliche rational-dogmatische Kniffe. Aus der Sicht der Begründerin der agapischen Schule Maria Magdalenas, beleidigt der Rationalismus und Dogmatismus die Gefühle einer reinen Braut. Maria sagte: „Der Anfang des Teufels ist die Definition: wer Er ist und was. Dann – Distanz und Götzenkult.“
Die römische Version nannte Maria Magdalena eine falsche Vergöttlichung. Der hinterhältigste Zug in der Verzehrung der Lehre Christi. Davon, dass Christus zum Nachkommen des jüdischen Gottes gemacht wurde, kam ein Verbot auf die Vergöttlichung des Menschen heraus, die vom wahren Messias vom Himmel gebracht wurde.
Maria sagte: „Unser lieber Herr – ist der Lehrer der höchsten Liebe, die es auf der Erde nicht gibt. Er öffnet sich nur denjenigen, die fähig sind über die Liebe des Himmlischen Vaters und Seiner Liebe zu hören – den Liebenden. Denjenigen, die Ihm religiöse Fragen stellen, antwortet Er in Gleichnissen, Sprichwörtern, Ausreden usw. Er offenbart ihnen nicht wer Er ist.
Wer zumindest einmal Seine Liebe gesehen hat, kann schon niemals mehr gleichgültig bleiben. Die Gleichgültigkeit, der Rationalismus, die Vergötzung, formaler ritueller Aufbau sind mit dem Unverständnis dessen, Wer Christus ist, mit dem Vergessen Seiner Liebe verbunden.
Den Gral in den Händen haltend, erlebte Maria ekstatische Glückseligkeiten und sagte: „Es gibt nichts süßeres“. Ihr ganzes Wesen wurde von der Liebe Christi durchdrungen und entflammte. Sie vereinte sich mit Ihm zu eins, löste sich im Kelch auf, der Kelch aber erfüllte sie.
Der Gral diente nicht nur als Symbol, sondern als Instrument, Altar und Eheprunkgemach. Sie sprach über nichts außer dem Kelch. Alle andere ist eine Rückkehr zum Judentum. „Seine Anwesenheit ist hier! Er ging nirgendwo hin! – So sprach sie. – Er hat sich verwandelt um noch näher zu sein.“
Sie kannte Ihn zu irdischen Zeiten, aber konnte sich nicht mit Ihm vereinen. Und danach hat Er sich in den Kelch verwandelt. Wer in den Händen hält, den Kelch umarmt – der umarmt Ihn!
Im Kelch wurde Er größer als Er Selbst. Christus den Bräutigam kann man nur über den Kelch erkennen. Unser Erretter, lehrt Maria, hat sich in den Kelch verwandelt, um sich mit seinen Bräuten so zu vereinen, wie er es zu Erdentagen nicht machen konnte. Der Kelch in den Händen wird zur Quelle der unbefleckten Empfängnis, und nicht nur der Geburt von oben.